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Das Projekt "Urbane Transhumanz"

Dokumentation des Workshops "Zusammenkommen"                          (Kulturhaus Milbertshofen)

Zusammenhalten in Gräfelfing

Frühe Portraits

Ausgewählte Werke in Ebru-Technik

Rund um den französischen Zweitwohnsitz

Plakate


Ausgewählte Medienberichte

 SZ 23.Juni 2017

 

Am Anfang war Schaf

Seine Holz-Herde auf dem Olympiaberg machte Walter Kuhn bekannt. Nun stellt er Menschen-Figuren aus

Von Annette Jäger, Gräfelfing

 

 Manche ringen ihr ganzes Künstlerleben darum, von der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden. Bei Walter Kuhn hat man das Gefühl, das Künstlerdasein kann auch ganz einfach sein. Kaum macht er etwas, schauen alle hin. Vielleicht liegt das daran, dass seine Kunst so einfach ist, dass sie jeder versteht. Vielleicht aber auch daran, dass er die Kunst zu den Menschen bringt. Er platziert sie mitten in ihren Alltag. So kam Kuhn von den Kühen zu den Schafen und schließlich zu den Menschen, so wie jetzt in Gräfelfing. An diesem Samstag, 24. Juni, werden auf der Kunstplattform

vor dem Rathaus seine drei Menschen-Skulpturen enthüllt. Die Vernissage beginnt um 11 Uhr. Und eines ist gewiss: jeder, der an dem Kunstwerk vorbeigeht, wird etwas damit anfangen können.

Schafe haben Walter Kuhn zu Bekanntheit verholfen. 20015 stellte er unter dem Titel  "Urbane Transhumanz"  eine Herde  lebensgroßer  Schafskulpturen 

auf den Olympiaberg, rote, weiße, schwarze, sie waren aus wenigen Millimeter starken Holzplatten gesägt. Alle sahen hin, die Spaziergänger, auch das Fernsehen und die Presse. Kuhn war damals zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die Flüchtlinge strömten ins Land, die Schafe, die in den Mittelmeerländern auf ausgetretenen Pfaden durch die Berge wandern, standen sinnbildlich für die Routen der Menschen nach Europa. Dass es neben weißen auch schwarze und rote Schafe gab, erklärt sich von selbst. So einfach kann Kunst sein. Den Erlös aus dem Verkauf der Schafe spendete er größtenteils der interkulturellen Stiftung "Kolibri" in München, die sich für die Integration von Migranten einsetzt.

Kuhn will die Kunst aus der elitären Ecke holen, "ent-elitarisieren" nennt er das an einem heißen Nachmittag vor dem Gräfelfinger Rathaus, während er seine neueste Arbeit auf der Kunstplattform aufbaut. Es ist ihm ein Anliegen, dass Kunst auch von jenen verstanden wird, die sonst nicht in Ausstellungen gehen. In der Einfachheit steckt die Wirkung. Diesmal stellt er Menschen aus: ein und dieselbe Figur in unterschiedlichen Größen, ganz schematisch sind die Umrisse festgehalten. Sie sind aus fünf Millimeter starkem Eisenblech gearbeitet; der Gräfelfinger Kunstkreis, der die Wechselausstellungen auf der Kunstplattform organisiert, hat die Kosten übernommen. Drei Figuren stehen auf der Plattform, sechs weitere reihen sich an der Rathausmauer auf.

Die Figuren wirken, als gingen sie einen Schritt auf den Betrachter zu, die Arme zu einer Willkommensgeste ausgebreitet. Die große Figur steht im Hintergrund, die beiden kleineren davor - wie eine Mutter, die schützend die Arme um ihre Kinder legen will. Man denkt gleich wieder an die Flüchtlinge, die willkommen geheißen werden sollen. Doch diesmal zieht Kuhn den Kreis weiter. Er ruft zum Zusammenhalten auf - so heißt der Titel der Kunstinstallation -, er appelliert an die Solidarität zwischen Arm und Reich, Jung und Alt, Groß und Klein, Schwarz, Weiß und Bunt. Auch diesmal soll der Erlös aus dem Verkauf der Figuren, die es auch in kleinerer Version gibt, der Stiftung Kolibri zugutekommen. Der Kunstkreis vergibt sie außerdem als Magnetversion, gegen Spenden, die dem Gräfelfinger Inklusionsverein "Traumwerker" zufließen.

Kuhn und die Kunst sind erst seit seiner Pensionierung so richtig zusammengekommen. Als Geograf und Urbanist lehrte er bis 2011 an der Technischen und der Ludwig-Maximilians-Universität, die Gräfelfinger Bürgermeisterin Uta Wüst war eine seiner Studentinnen, wie beide an dem Nachmittag vor dem Rathaus feststellen. Kuhn, Jahrgang 1946, malte früher schon, fing aber verstärkt damit an, als er nach seiner Pensionierung regelmäßig für viele Wochen im Jahr in ein altes Haus im französischen Massif Central umsiedelte. Dort organisierte er in dem kleinen, gottverlassenen Dorf bald eine große Kunstausstellung, die ein Riesenerfolg wurde. Kuhn gewann noch andere Künstler, die sich extra für die Schau alle mit demselben Thema beschäftigen: Kühe. Das Thema war naheliegend, Kühe grasen dort vor jedem Haus. Damals sägte er erstmals 40 Kühe aus Holzplatten aus und verteilte sie im Dorf. Walter Kuhn ist 71 Jahre alt, und seine zweite Karriere als Künstler nimmt gerade so richtig Fahrt auf. Bis 24. Oktober sind seine Figuren in Gräfelfing zu sehen. Dann wird er aber längst an seinem nächsten Projekt arbeiten. Dazu verrät er nur so viel: Es wird groß, in München und im Stil von Christo sein.


SZ 

München Bunte Menschenkette

Im Kulturhaus Milbertshofen bemalen Kinder und Erwachsene gemeinsam große Holzfiguren, die einander die Hände reichen - "Zusammenkommen" nennt der Künstler Walter Kuhn sein Projekt

Von Nicole Graner

 

Pink, rot und gold. Diese Farben hat sich Keira aus zahlreichen Flaschen und Tuben ausgesucht. Und nur die. "Ich will viel Gold", sagt sie und zupft ihren Papa ungeduldig am Ärmel. "Noch mehr! Viel mehr." Papa drückt die drei Farben in kleinen Häufchen auf einen Pappteller. Dann marschiert die Fünfjährige, ihre lockigen Haare wie eine kleine Diva nach hinten werfend, recht selbstbewusst davon. Zu einem Tisch, auf dem eine kleine, aus Grobspanplatten herausgeschnittene, flache Figur liegt. Das Glas Wasser steht bereit, einen Pinsel hat Keira schon in der Hand. Los geht's. Mit Gold natürlich. Der Kopf bekommt glänzende Haare und die Augen malt sie golden. Ein Fantasiewesen? Eine Prinzessin? "Nein, nein", sagt Keira, "in Afrika habe ich eine Frau gesehen, die war ganz in Gold". Fest steht für sie auch schon, dass die Hose der Holzfrau auf jeden Fall rot werden soll.

Nicht nur Keiras Figur, sondern viele weitere Menschen aus Holz liegen auf Tischen im Saal des Kulturhause Milbertshofen. Manche nur weiß grundiert, manche schon bunt bemalt. Der Fußboden ist mit dünnem Malervlies ausgelegt, damit er keine Farbspritzer abbekommt. Viele sind zum letzten von drei Workshops gekommen, um den Figurinen ganz nach eigenen Vorstellungen Gesichter zu verleihen, sie in Farbe zu tauchen, mit Schmuck zu behängen oder gar mit Schuhen oder Schallplatten. 27 Milbertshofener - jung und alt, mit Migrationshintergrund und ohne - machen mit, um das Projekt "Zusammenkommen" zu verwirklichen. Am Ende wird eine bunte Menschenkette entstehen, die dann bei der Vernissage am 25. November zu sehen ist. Aus diesem Grund hat Künstler Walter Kuhn, der das Projekt betreut, die Holzfiguren so entworfen, dass sie die Arme freudig ausstrecken und sich - stellt man sie nebeneinander - an den Händen berühren. 43 Figurinen hat er aus Holzplatten aussägen lassen.

Das Einfache wirken lassen, indem man es dupliziert, also immer und immer wieder wiederholt, das ist ein künstlerischer Ansatz, dem Kuhn schon Jahre folgt. "Ein einzelnes Stück", sagt er, "ist eben unwichtig. Aber in der Gesamtheit wird es sehr wichtig." Und vor allem wirksam. Viele seiner Kunstprojekte beschäftigen sich mit dem Figurativen. So kletterten in einem Projekt in Frankreich bunte Figuren einen 25 Meter hohen Turm nach oben, oder Schafe aus Holz weideten auf den Wiesen des Münchner Olympiaparks. Die Wirklichkeit wird verfremdet oder vorgetäuscht. Etwas, das ganz natürlich sein könnte, wird künstlich. Und am Ende wieder Wirklichkeit, weil sich die Figuren in das Alltägliche mischen. Das sollen auch die Milbertshofener Figuren tun. Nach der Ausstellung werden die Holz-Menschen an vielen Orten im Viertel zu sehen sein: in Schaufenstern, an Gartenzäunen, an Fassaden oder Balkonen. Drei blaue Figuren an der Fassade des Kulturhauses sind schon mal die Vorreiter.

"Ich finde diese Idee einfach schön", sagt Gabi Demmel vom Künstlernetzwerk und blickt auf ihre "Zentangle-Frau". So nennt sie ihre Figur, die sie in der besonderen Zeichentechnik mit unzähligen strukturierten Mustern versehen hat. Jetzt füllt sie die Zwischenräume mit Farbe. Ganz vorsichtig und konzentriert. Zusammenkommen heißt an diesen Workshop-Tagen wohl auch, miteinander konzentriert zu arbeiten, sich leise auszutauschen und einem gemeinsamen Thema Raum zu geben. "Dieses Vertieftsein, dieses Arbeiten an einem Thema, das miteinander verbindet, so empfindet es Demmel, seien die "schönsten Momente". Und die Gespräche.

 

Auch die fünfzehnjährige Jessica Beiner-Coello ist konzentriert dabei. Ihre Figur - ein Mensch, der aus den Wurzeln eines Baumes erwächst und über und über mit bunten Schmetterlingen verziert ist - soll die Einheit des Menschen mit der Natur beschwören. "Schöne Orte auf der Welt müssen einfach bewahrt werden", sagt Jessica. Dann übermalt sie das eine Bein plötzlich wieder weiß. "Eine neue Idee", sagt sie und drückt den Pinsel ins Holz. Die faserige Maserung frisst viel Farbe. Neben Jessica bemalt ihre Mutter eine Figurine. Sie kommt aus Ecuador und lebt seit dem Jahr 2000 in Milbertshofen. Sie hat ihre weibliche Figur längs zweigeteilt. Die eine Hälfte trägt ein Dirndl, die andere die Tracht aus ihrer Heimet. "Ich habe eben zwei Heimaten", sagt sie, und sie sei "glücklich darüber".

Keira ist übrigens auch begeistert. Beim Pinsel auswaschen entdeckt sie nämlich, wie das viele Gold das Wasser magisch werden lässt. "Guckt mal", ruft sie, "Glitzerwasser!" Immer und immer wieder rührt sie mit dem Pinsel im Wasser herum und staunt, wie die Pigmente im Glas schimmern. Das Gesicht ihrer Figur ist mittlerweile eine einzige goldene Fläche. Denn sie hat die Augen einfach gleich ganz übermalt. Fertig werden an diesem Abend nicht alle "Zusammengekommenen". Sie klemmen dann eben ihre Holzmenschen unter den Arm und machen Zuhause weiter.

Ob kleine oder große Figuren, fertig oder noch im Werden - schon jetzt ist sichtbar, was die Figuren am Ende sind: Botschafter. Für Gefühle, für Erlebtes und eine gemeinsam erlebte Zeit.

"Zusammenkommen": Vernissage am Freitag, 25. November, 19 Uhr, Kulturhaus Milbertshofen, Curt-Mezger-Platz 1. Informationen: 3506 36 39 oder www.kulturhaus-milbertshofen.de.


SZ vom 26. März 2015

 

Immer weiterziehen

Am Berg über dem Olympiasee lässt Walter Kuhn seine Schafherde aus Holz weiden - eine Metapher für welt-weite Migration

 

Von Ulrike Steinbacher, Olympiapark

 

Walter Kuhns Schafe stehen am Berg über dem Olym-piasee, große und kleine, schwarze und weiße, ein rotes ist auch dabei. Auf ihrer Weide mit Aussicht werden sie von diesem Samstag an die Spaziergänger überraschen, werden sich geduldig von Kindern streicheln und von Erwachsenen fotografieren lassen. Nur grasen werden sie nicht. Walter Kuhns Schafe sind mit der Hand aus eineinhalb Zentimeter dicken Holzplatten gesägt und wetterfest lackiert. Die 60-köpfige Herde am Martin-Luther-King-Weg gegenüber dem Olympiasee ist Teil eines Kunstprojekts mit dem sperrigen Titel "Urbane Transhumanz".

 

 

Wer bei "Transhumanz" an Migranten denkt und die Aufnahme, die sie nach oft traumatischer Flucht in ihren Ankunftsstädten finden, ist komplett auf dem Holzweg - und auch wieder nicht. Der Begriff hat mit Wanderung zu tun, gemeint sind aber die Schaf- und Ziegenherden des Mittelmeerraums, die mit ihrem Hirten über weite Wege von einer Weide zur anderen ziehen. Im trockenen Sommer geht es hinauf in die Berge, im Winter zurück ins Tal. Wanderweidewirtschaft war in der Türkei genauso verbreitet wie in Rumänien, Italien oder Marokko. Heute wird sie fast nur noch in Nordafrika praktiziert.

 

 

Für Kuhn allerdings sind die Schafe, die immer wieder neue Futterplätze suchen müssen, auch Metapher für die stetig zunehmende menschliche Mobilität, die freiwillige wie die erzwungene. Die Triftwege der wandernden Herden, kreuz und quer durch die Berge der Mittelmeerländer, erinnern den gelernten Geografen an die Routen, die Flüchtlinge nehmen, um aus Afrika, Syrien oder Afghanistan nach Europa zu kommen. Eine "verblüffende Ähnlichkeit" gebe es da.

 

Damit die Metapher funktioniert, muss auch Kuhns Herde wandern, muss von der Weide am Olympiaberg auf einen anderen Platz in der Stadt ziehen und von dort auf den nächsten. Aber ganz wie bei den Flüchtlingen und den Schafherden ist auch die Zukunft dieses Kunstprojekts keineswegs sicher. Das Unstete, Gefährdete spielt damit eine deutlich größere Rolle für die Aktion, als Kuhn eigentlich lieb ist.

 

Ursprünglich hatte der Künstler seine Schafe im Nymphenburger Schlosspark aufstellen wollen, damals ging es ihm noch gar nicht um das Thema Migration. Vielmehr erinnerte ihn die künstliche Ruine der Magdalenenklause im Park an ein Barock-Sonett von Andreas Gryphius: "Du siehst, wohin du siehst nur Eitelkeit auf Erden./ Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:/ Wo jetzt noch Städte stehn, wird eine Wiese sein,/ Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden." Diesen Gegensatz von feudalem Prunk und Vergänglichkeit wollte Kuhn herausarbeiten. Und nebenbei sollten die Schafe im städtischen Kontext dem Betrachter einen neuen Blick auf seine Alltagsumgebung ermöglichen.

 

 

Doch die Schlösser- und Seenverwaltung lehnte ein modernes Kunstprojekt im Nymphenburger Park ab. Und bei seinem Dialog mit der Stadt musste Kuhn einen bürokratischen Rundlauf von Referat zu Referat antreten. Inzwischen aber kamen immer mehr Flüchtlinge nach München, sodass das Projekt seine aktuelle Dimension gewann. Über den ersten Standort am Olympiaberg ist der Künstler noch nicht sehr weit hinausgekommen: Den Oktober werden die Schafe im Garten der Mohr-Villa in Freimann verbringen, eine Anfrage zum Bogenhauser Arabellapark, der ja auf einer Schafweide errichtet wurde, läuft noch. Vor die Riem-Arcaden wird die Herde definitiv nicht ziehen - Terminschwierigkeiten. Stattdessen hat der Bezirksausschuss das Buga-Gelände vorgeschlagen.

 

Auch in finanzieller Hinsicht gibt es Hürden. "Geld will keiner locker machen", klagt Kuhn. Er will zwar nichts verdienen mit seiner Aktion, aber es fallen Kosten für Material, Transport und Aufbau an. Und er will mit dem Projekt etwas für Flüchtlinge tun: Der Erlös aus dem Verkauf der Schafe kommt der interkulturellen Stiftung "Kolibri" zugute. Sie hilft Migranten bei der Integration.

 

 

 


Walter Kuhn, Allemand déterminé, expose des oevres dans les vitrines ensommeillées du village.
von Julien Rapegno
Il l’avait promis, il l’a fait : Walter Kuhn, agitateur rural, a convaincu une dizaine de propriétaires de boutiques fermées de relever leur rideau au nom de l’art et du tourisme.

 

«Les yeux aveugles » de Crocq. Walter Kuhn a le sens de la formule pour désigner les boutiques abandon… « en sommeil », rectifie fermement le maire Jacques Longchambon. Puisqu'il s'agit de promouvoir cette cité médiévale, autant choisir les mots. Ces deux-là s'aiment bien, en vérité. Le résident secondaire allemand a déjà entraîné le maire de Crocq dans de grandes man'uvres artistiques : Mille et une vaches, en 2012 puis Mille et une fleurs à Crocq en 2013. Saison 3 de la saga cet été : Walter l'inventeur ne portera pas Mille et un hommes à Crocq (projection démographique ?) pour mieux se consacrer aux vitrines.

Des boutiques qui ne sont pas non plus des galeries

Patiemment, l'ancien prof de géographie de Munich a démarché les propriétaires avec cette conviction : « On l'a vu dans certains quartiers en perte de vitesse des grandes métropoles : l'art et l'action culturelle sont des outils pour revitaliser. » Un jour, Crocq sera peut-être peuplé de bobos grâce à cet homme persuasif : trois propriétaires seulement ont refusé de prêter leur vitrine. À raison de dix boutiques « réanimées », il n'y a donc presque plus de dents creuses dans le centre bourg. « Si une 'uvre est vendue, le propriétaire touchera 10 % », glisse Walter Kuhn. Du côté des artistes, on s'est encore moins fait prier : ils sont quinze, d'ici et d'ailleurs, a avoir confié des 'uvres.

 

Crocq la médiévale se rêve village d'art et d'histoire. L'idée est sympa, la mise en scène pas toujours avantageuse. L'installation manque souvent de profondeurs de champ pour créer un véritable effet « galerie ». Et Walter Kuhn est un commissaire d'exposition débonnaire. Comme lors de ses précédents événements : l'exceptionnel se mêle au commun. Ce n'est pas prétentieux, c'est de l'art démocratique. Le supplément d'âme vient de l'histoire des commerces eux-mêmes, que narre volontiers Jacques Longchambon. Et qui sait si ces devantures qui ont rouvert un 'il, ne donneront pas envie à des gens de passage d'y créer une petite affaire.

aus: La Montagne vom 15. 5. 2014

 


Organisateur de l'expo Mille et une fleurs, Walter Kuhn veut faire de développement local avec l'art

von Julien Rapegno

 

Après Mille et une vaches, l’Allemand le plus remuant de la Creuse compte sur le pouvoir des fleurs. À partir du 27 juillet, il va réunir 60 artistes, professionnels et amateurs à Crocq.

 

Indiscutablement, Walter Kuhn n'est pas le plus grand peintre de sa génération. Mais il aime peindre les vaches. Et c'est un signe : Walter Kuhn est un type sympa. Comme avec ses Mille et une vaches, qui ont attirés 1.400 visiteurs à Crocq l'an passé, il offrira cet été la fraîcheur de son regard à la Creuse.

 

Une vision de l'art  sans tabous

Ce peintre amateur s'est fait connaître ici en exposant dans une chapelle (Saint-Alvard à Basville), mais sa force est qu'il ignore superbement ce si français esprit de chapelles. Sacrilège ! Walter Kuhn n'hésite pas à accrocher ensemble des toiles d'artistes professionnels et amateurs. Et à les mêler à des travaux d'enfants et d'artistes handicapés. Munichois et ancien professeur d'université, il est désormais Creusois presqu'à mi-temps. « Grâce à mes voisins qui m'ont beaucoup invité. J'ai découvert la vie à la française et ses repas qui durent quatre ou cinq heures… », s'amuse ce résident secondaire super intégré. En hiver, Walter et Irmgard, sa femme, vivent à Munich : « La Creuse a 130.000 habitants, c'est la population de mon quartier », compare le prof de géographie humaine. À force de séjourner dans le coin chaque été, Walter et Irmgard ont fini par acheter une maison, en 2002. À peine avait-il lâché la perceuse et le marteau que Walter a empoigné le pinceau. C'est Jacques Longchambon, le maire de Crocq, qui l'a arraché à la contemplation des vaches. En lui offrant les 350 mètres carrés du grenier de l'école pour une exposition d'été. D'artiste invité, Walter s'est mué en commissaire d'exposition : « Je ne me voyais pas remplir cet espace tout seul ! » Il a multiplié les vaches comme les petits pains. Avec l'aide d'un autre peintre « bovinophile », son voisin hollandais Jan Van den Broek.

Clément, Pouyet et  Thévenin sont dans le coup

L'exposition de 2012 a été l'occasion de rassembler un grand nombre d'artistes étrangers éparpillés dans les villages du sud creusois : une visibilité facteur d'intégration. Avec « Plus de mille et une fleurs à Crocq », le commissaire reprend tous les bons principes de l'expo de l'an passé : « J'ai choisi les fleurs, car c'est un thème accessible aux enfants. » Grosse contribution encore des écoliers et collégiens de Crocq, à la plus grande joie du pédagogue. En tout, soixante artistes sont invités, dont deux Hollandais, trois Anglais, un Polonais, une Chinoise et… un Allemand.

 

La montée en puissance se jauge encore du côté des conférences. L'affable Walter a convaincu de grands porte-parole de la nature creusoise, Gilles Clément, Marc Pouyet et Thierry Thévenin, de participer à l'aventure. Deux autres scientifiques installés dans le sud-creusois Rob Veen et Antoine Trémolières donneront aussi une conférence. Pour Walter Kuhn : « On l'a vu dans certains quartiers déshérités : l'art a le pouvoir de développer ». Le professeur de géographie pense que ce qui est valable dans les grandes villes, l'est aussi en milieu rural. Son prochain projet fou ? « Rouvrir les yeux aveugles de Crocq », C'est-à-dire animer les vitrines closes du bourg médiéval.

 

Vernissage  avec une montgolfière le 27 juillet. Entrée libre. Conférences et rencontres durant tout le mois. Entrée libre.

Le Populaire due Centre vom 19.7. 2013